HWS St. Georgen a.d. Gusen
Marktgemeide St. Georgen an der Gusen, Gewässerbezirk Linz
Als nach dem Hochwasser 2002 die finanziellen Mittel für die Umsetzung des bereits fertig geplanten Hochwasserschutzprojektes für die Martgemeinde St. Georgen an der Gusen versiegt waren, zeigte das Hochwasser im Juni 2006 auf, dass die Marktgemeinde, trotz der im vergangenen Jahrhundert ausgeführten Gusenregulierung, vor Hochwässern der Gusen nach wie vor bedroht wird. Ab diesem Zeitpunkt ging es wieder voran. Nach intensiven Verhandlungen mit allen Anrainern konnte Anfang des Jahres 2015 das ehrgeizige Projekt endlich in Angriff genommen werden und erfüllt ab Mai 2016 seine Funktion.
Das Hochwasserschutzprojekt sieht eine Aufweitung des Flussbettes im gesamten Ortsgebiet vor. Im Ortskern, wo es eng ist, wird die bestehende Ufermauer aufgehöht. Flussabwärts der ÖBB-Brücke, ist hingegen genügend Platz, um durch eine Verbreiterung eine neue und naturnahe Flusslandschaft zu schaffen. Ein sehr wesentlicher Teil des Projektes besteht im Neubau eines Hochwasserdurchlasses neben der geschichtsträchtigen Schleppbahnbrücke, der ein altbekanntes Nadelöhr – die Wimminger Brücke – entschärft.
Bei der Erhöhung der Ufermauer wurde sehr viel Wert auf ein homogenes Erscheinungsbild gelegt. Bei der Neugestaltung des Flussbettes wurde das höchste Maß an ökologischen Bauweisen angewendet, der neue Gusensteg erhält eine ansprechende neue Architektur. Das alte Tragwerk, welches noch aus der NS-Zeit stammt, konnte bei der Verlängerung der alten Schleppbahnbrücke in einer denkmalschützenden Wiese wiederverwendet werden.
Rückhaltebecken Sonnleiten
Wasserverband Mattig, Gewässerbezirk Braunau
Für den Hochwasserschutz von Mauerkirchen im Bezirk Braunau wurde ein Retentionsbecken mit 440.000 m³ geschaffen. Für das Becken wurde ein ca. 8 m hoher Erddamm errichtet.
HWS Walding / Gr. Rodl
Marktgemeinde Walding
Die oberösterreichische Gemeinde Walding war vom Hochwasser 2002 massiv betroffen. Zum Schutz des Siedlungsraumes gegen Überflutungen der Gr. Rodl wurde ein umfassendes Hochwasserschutzprojekt umgesetzt, das u.a. die Errichtung von Hochwasserschutzdämmen und Vorlandabsenkungen beinhaltete.
HWS Brunnen_1 und 2 / Soldatenau Passau
Stadtwerke Passau
Das Hochwasser im Juni 2013 bescherte der Stadt Passau die zweitgrößte Flutkatastrophe in ihrer Geschichte. Nicht nur weite Teile des Stadtzentrums wurden großflächig überflutet, sondern auch die Insel Soldatenau auf der österreichischen Seite mit den beiden Brunnenanlagen Soldatenau 1 und 2, welche die ganze Stadt Passau versorgen. Die braunen Wassermassen stiegen bis knapp über die Eingangsschwelle der Brunnenhäuser.
Um in Zukunft Beinahe-Katastrophen wie diese auszuschließen, wurde von den Stadtwerken Passau gemeinsam mit dem Büro WARNECKE CONSULT ein Projekt entwickelt, das eine Aufstockung und Abdichtung der beiden Brunnengebäude vorsieht. Da die beiden Brunnen bei Hochwasser nicht zugänglich sind, werden beide Gebäude so ausgeführt, dass am Dach ein Hubschrauber landen kann. Sämtliche elektrotechnische Anlageteile übersiedeln außerdem in das obere Stockwerk des Brunnens, wo sie in jedem Fall vor einer Überflutung sicher sind.
Bei der Gestaltung wurde nicht nur auf ein Höchstmaß an Betriebssicherheit und Funktionalität Wert gelegt, sondern auch auf ein modernes Erscheinungsbild. Mit dem Umbau des Brunnen 1 wurde im Sommer 2015 begonnen. Zwei Jahre später konnte im Sommer 2017 schließlich der Brunnen 2 offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.